Robert Zünd
Luzern 1827–1909 Luzern
«Blick auf den Vierwaldstättersee»
Unten links signiert R. Zünd.
Öl a/Lwd., 40 × 50 cm
Kunstauktion 21.09.2019 | Lot-Nr. 18
Provenienz:
Galerie Fischer, Luzern, 1980; Privatnachlass Luzern.
Austellungen:
Luzern, Kunstmuseum, Robert Zünd in seiner Zeit, 1. Juli bis 10. September 1978, Nr. 86.
Paul Hilber, Robert Zünd, Mappe mit einführendem Text und 8 Tafeln, Genf 1934, Tf. 8 in Farbe (Bei St. Niklausen); Franz Zelger (Red.), Robert Zünd in seiner Zeit, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Luzern, Luzern 1978, S. 130, Kat.-Nr. 86, Abb.
Der Luzerner Landschaftsmaler Robert Zünd (1826-1909) fand seine Motive in der friedlich-idyllischen Gegend der Voralpen und des Mittellandes, namentlich in seiner engeren Heimat, in der Gegend des Vierwaldstättersees. Dabei schuf er keine «Touristenstücke», die sich damals grosser Beliebtheit erfreuten, vielmehr schilderte er die Natur unter bewusstem Verzicht auf jegliches Pathos in Komposition und Stimmung. So hielt er auch den Blick von Oberhasli/Oberrüti über ein Band von grossen und kleinen Bäumen und Sträuchern auf den Vierwaldstättersee im Bilde fest. Im Hintergrund sind von links nach rechts folgende Berge erkennbar: Rigi-Hochflue, Vitznauerstock, Fronalpstock, Kaiserstock, Fulen, Rossstock, Rophaien, Niederbauen.
Sonnenlicht webt über dem Ganzen, wird reflektiert und verleiht dem Bild im Zusammenwirken mit den Schatten malerische Reize. Zünd liebte es, die einzelnen Bildzonen durch verschiedene Lichtstärken voneinander abzusetzen und auf diese Weise Tiefenwirkung zu erzeugen. Er belebte die Szene mit zwei ruhenden Figuren, die allerdings eine untergeordnete Rolle spielen. Sie werden so in die Natur integriert, dass sie Teil von ihr geworden sind. Zünd zeigt das Landleben in einem zeitlosen idyllischen Frieden. Eigentliche Genreszenen interessierten ihn nicht. Er wollte nie etwas anderes als ein Landschafter sein. Und in der Tat gilt er als führender Vertreter der Schweizer Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert. Er liebte die lichterfüllte Natur und sah die Welt als durchsonntes Paradies; so auch in diesem charakteristischen Werk.