Henri Manguin
Paris 1874 – 1949 Saint-Tropez
«Nature morte»
Unten rechts signiert Manguin. Verso auf dem Chassis handschriftliches Etikett: No. 6257 Manguin Nature morte.
Öl a/Lwd., 54 × 65 cm
Kunstauktion 24.05.2008 | Lot-Nr. 67
Provenienz:
Ehemals Sammlung Willy Russ-Young, Serrières/Neuenburg, durch Erbschaft an die Familie des jetzigen Besitzers.
Willy Russ, Mes peintures et mes sculptures préférées, Neuchâtel 1956, S. 71, agbebildet.
Willy Russ-Young (1877–1959) absolvierte in Frankfurt und London eine kaufmännische Ausbildung und liess sich gleichzeitig am Konservatorium bzw. an der Royal Academy zum Violonisten ausbilden. Nach seiner Rückkehr trat er 1897 ins Familienunternehmen, die Schokoladenfabrik Suchard in Serrières/Neuchâtel, ein, deren Direktor und Präsident er später wurde. Kulturell vielseitig interessiert und engagiert, holte er namhafte Interpreten für Konzerte nach Neuenburg und amtete 1941–1950 als Konservator des Musée des Beaux-Arts.
Die Begeisterung von Willy Russ für die Kunst erwachte bereits in der Jugend, und während seiner Lehrzeit in Winterthur unterhielt er Kontakte mit den Sammlerfamilien Reinhart und Hahnloser. Als Mäzen und Sammler unterstützte er zahlreiche Westschweizer Künstler und erwarb u.a. wichtige Werke der Impressionisten, Postimpressionisten und Fauvisten, darunter solche von Monet, Renoir, Cézanne, van Gogh und Matisse. Seine hauptsächliche Leidenschaft aber galt dem Schaffen von Ferdinand Hodler, der ihn auch in einem Porträt festhielt: Über 90 Gemälde umfasste schliesslich sein Hodler-Ensemble. Viele seiner bedeutendsten Werke verkaufte Willy Russ noch zu Lebzeiten. So stammt der Hauptteil der Hodler-Bestände des Genfer Musée d’art et d’histoire aus seiner Sammlung, wie auch das Museum in Neuenburg Arbeiten von Hodler erhielt neben vielen anderen Bildern wichtiger Schweizer Künstler.
Der Sammler schreibt zum vorliegenden Bild in der obgenannten Publikation : „La peinture de Manguin respire la joie de vivre, elle chante. Ses natures mortes, si vives, brutales même, choqueraient si, par les contrastes, une harmonie n’en adoucissait point les violences.“